Orangemorange und Scurrows kündigen Wechsel von Twitch zu Kick an

martin-hill-autorMartin Hill
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Streaming Orangemorange Scurrows

Casino-Streamer Orangemorange und Scurrows wechseln von Twitch zu Kick. // Quelle: Shutterstock.com

"Ab 17 Uhr LIVE auf KICK!" Diese Aussage war beim letzten Twitch-Video (03.01.2023) von Scurrows zu lesen. Die Ankündigung hat einen ernsten Hintergrund. Denn die meisten Casino-Streamer, die vormals ihre Heimat bei der Amazon-Tochter Twitch hatten, liebäugeln mit dem Gedanken zur Konkurrenz zu wechseln.

Was hat Kick, was Twitch nicht hat? Diese Frage stellt sich, wenn Streaming-Größen ihren Wechsel der Plattform offiziell bekanntgeben. Zwei Dinge hat Kick derzeit Twitch voraus. Einmal gibt es dort für die Streamer finanziell bessere Konditionen. Wichtiger ist jedoch die Erlaubnis das Casino ihrer Wahl zu streamen.

Dabei handelt es sich meist um Stake.com. Dieser Anbieter zahlt allem Anschein nach am besten. Doch auf Twitch dürfen aktuell nur Streams mit Casinos laufen, die eine Lizenz einer angesehenen Nation vorweisen können.

Wie groß die Wechselwelle letztlich ausfällt, bleibt abzuwarten. Trainwrecks brachte den Stein ins Rollen. Mit Orangemorange und Scurrows stehen zwei weitere Wechsel bevor. Auch MontanaBlack liebäugelt allem Anschein nach mit einer Abwanderung zu Kick. Dort ist nämlich bereits ein Kanal mit seinem Namen aufgetaucht.

Eines ist jedoch festzuhalten: Nach unserem Wissen findet eher eine Splittung statt. Denn die Streamer bleiben auch auf Twitch aktiv, reduzieren ihre Streaming-Stunden dort jedoch zugunsten von Kick.

Auslöser des Wechselgedankens: Überaus lukrative Deals mit Stake.com

Manche Influencer stehen für ein konkretes Thema ein. Bei den Glücksspiel-Streamern handelt es sich häufig um Personen, die vormals im Bereich Gaming aktiv gewesen sind. Doch die Partnerschaften und Werbeeinnahmen im Bereich der Computerspiele sind längst nicht so groß, wie bei den Casino-Partnern.

Diesbezüglich hat sich Trainwrecks selber zu Wort gemeldet. Er sprach von 360 Millionen US-Dollar, die er in knapp eineinhalb Jahren verdient habe - mit Casino-Streams. Wer seine Übertragungen aufmerksam verfolgt hat weiß, dass diese Summe nie mit Gewinnen zustande gekommen sein kann.

Diese große Zahl gibt einen sehr guten Eindruck, wie phänomenal Stake seine Partner im Streaming-Bereich bezahlt. Jetzt ist Stake.com, weil das virtuelle Spielcasino nur eine Lizenz auf Curacao besitzt, auf Twitch jedoch verboten.

Für die Streamer selbst hat sich mit Kick jedoch eine neue Tür geöffnet. Dort können sie ihre Partnerschaft mit Stake fortsetzen und bekommen obendrein noch bessere Konditionen.

Ist Kick.com eine ernstzunehmende Twitch-Konkurrenz?

Für Streamer ist der Deal einerseits lukrativ. Denn Kick schüttet 95 Prozent der Subscriptions an die Streamer aus. Bei Twitch bekommen die Influencer nur 50 Prozent. YouTube teilt die Einnahmen im Verhältnis 70/30 für die Streamer.

Damit ist auch die erste Konkurrenz genannt - YouTube. Wenngleich das Live-Streaming dort unlängst Einzug gehalten hat, konnte die Videoplattform Twicht langfristig nicht das Wasser abgraben. Projekte, wie DLive, Mixer oder Trovo haben ebenfalls nie die notwendige Reichweite erzielt.

Womit wir zu einem Problem kommen, mit welchem Kick zu kämpfen hat. Zwar schüttet der Anbieter 45 Prozent mehr aus und Spenden sollen obendrein zu 100 Prozent an den Creator gehen, doch die Reichweite hat enorme Auswirkungen.

Nehmen wir exemplarisch einmal an, bei Kick.com würden Streamer das Doppelte verdienen. Dann müssten sie noch immer halb so viele Follower vorweisen können. OrangeMorange hat bei Twitch aktuell 533.492 Fans. Er müsste es bei Kick folglich auf über 250.000 Follower schaffen. Ob ihm so viele Zuschauer dorthin folgen?

Machen wir doch den Vergleich. TrainwrecksTV war der erste Streamer, welcher seine Zelte bei Twitch mehr oder weniger abgebrochen und auf Kick angeheuert hat. Bei Twitch ist sein Kanal, mit derzeit 2,1 Millionen Followers, noch aktiv. Auf Kick folgen dem Streamer jedoch erst 43.672 Follower.

Wir reden also von einer stark reduzierten Reichweite. 43.672 sind nämlich nur gut 2 % von 2,1 Millionen! Je nach Bezahlung durch Stake.com kann sich der Wechsel eventuell dennoch auszahlen - zumindest kurzzeitig. Wenn nämlich nicht genügend Besucher über die Streams auf das Casino aufmerksam werden, wird die Partnerschaft weniger attraktiv, was sich wiederum finanziell auswirken sollte.

Orangemorange und Scurrows starten auf Twitch durch

kick-orangemorange-1024x657Orangemorange auf Kick. // Quelle: Kick.comMehrWeniger

kick-scurrows-1024x669Scurrows auf Kick. // Quelle: Kick.comMehrWeniger

Kick.com ist ein Projekt von Stake

Diese Tatsache ist bislang immer ein wenig untergegangen. Scheinbar hat sich niemand so sehr über den Bann auf Twitch geärgert, wie Stake.com selber. TrainwrecksTV war derjenige, der seine Meinung am lautstärksten kundgetan hat. Doch Stake zieht im Hintergrund die Fäden - wie wir in unserem letzten Artikel, wo wir Kick als neue Streaming-Plattform vorgestellt haben, erklärten.

Weil Trainwrecks häufiger von einem eigenen Streaming-Dienst sprach, gingen viele Personen davon aus, dass Kick.com sein Projekt ist. Allerdings scheint es so, als würden die Macher von Stake.com hier ihre Finger im Spiel haben. Trainwrecks ist lediglich das Zugpferd, welches auf einen Schlag viel Aufmerksamkeit auf das Streaming-Portal lenkt.

Allerdings hat der Wechsel von Trainwrecks weitere Auswirkungen. Andere Casino-Streamer ahmen den wohl erfolgreichsten Influencer der Branche nach. Das Ziel: Ebenfalls wieder von den lukrativen Deals mit Stake.com zu profitieren. Womit wir insbesondere auf OrangeMorange und Scurrows zu sprechen kommen.

OrangeMorange und Scurrows verlieren deutlich an Zuschauerstunden

Gaming Streams

Viele Casino-Streamer begannen ihre Karriere im Bereich Gaming. // Quelle: Shutterstock.com

Wie sehr leiden die Casino-Streamer unter dem Verbot bestimmte Spielbanken in der Ausstrahlung zu zeigen? Faktisch hat Scurrows 36 Prozent seiner durchschnittlichen Zuschauer verloren. Orangemorange hat 45 Prozent an Reichweite eingebüßt.

Allerdings wäre es eine unfaire Betrachtung, wenn wir einfach von einer Reduzierung der Zuschauerstunden sprechen. Tatsächlich haben die Streamer selbst, nachdem ihre Partnerschaften auf Twitch nicht mehr gezündet haben, ihre Streaming-Aktivitäten reduziert.

Dieses Phänomen greift bei den Top-Influencern aus den USA noch stärker. Dort haben Trainwrecks (73 %) und ROSHTEIN (95 %) ihre Aktivitäten noch weiter heruntergefahren - was zu einem Einbruch der Zuschauerstunden führt.

Doch die Reduzierung auf Twitch hat wohl schon im Vorfeld mit dem Wechsel zu Kick zu tun gehabt. Am 3. Januar 2023 verkündeten Orangemorange und Scurrows schließlich, dass sie künftig auch auf Kick streamen werden. Etwas übertrieben war von einer "lebensverändernden Ankündigung" und von "gutem Karma" die Rede.

Eine echte Begründung gibt es für den Wechsel nicht. Vielmehr machen die Streamer deutlich, dass für sie das finanzielle im Vordergrund steht.

Wenn Geld wichtiger als Zuschauer ist!

Die Streaming-Szene ist zerrissen. In den Vereinigten Staaten von Amerika beschwerten sich namhafte Streamer über Casino-Übertragungen. Namentlich sind hier Mizkif, Pokimane und Asmongold zu nennen.

Mizkif hat seien Meinungsäußerung teuer bezahlt. Denn dabei ist es nicht geblieben. Er griff Trainwrecks direkt an. Dieser schlug zurück. Es folgte ein Shitstorm mit Mizkif im Mittelpunkt. Von sexuellen Übergriffen und Rassismus ist die Rede.

Dennoch lässt sich Folgendes festhalten: Die Casino-Streamer verlassen Twitch. Dort haben sie allesamt eine grandiose Reichweite. Diese Anzahl an Zuschauern werden sie auf Kick so schnell nicht sammeln können, wie der Start dort von Trainwrecks beweist.

Daher lässt sich rekapitulieren, dass diesen Casino-Streamern ihre Einkünfte wichtiger sind, als ihre Zuschauer. Diese Betrachtung ist schade, aber wahr. Denn ohne die vielen Followers auf Twitch wären die hohen Einnahmen, auch durch Stake.com, nie Realität geworden. Jetzt werden viele Zuschauer zurückgelassen.

Nicht jeder Fan schaut eine Übertragung wegen des Glücksspiel-Inhalts. Viele waren einfach von der Person selber fasziniert. Ohnehin gab es auf Twitch nicht nur Casino-Streams. Auf Kick liegt der Fokus jedoch ganz klar auf den Spielautomaten und anderen Glücksspielen.

Fazit und Zusammenfassung zum Wechsel von Orangemorange und Scurrows

Auf Twitch haben sich Orangemorange und Scurrows eine großartige Karriere aufgebaut. Beide Streamer sollten genug verdient haben, um sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Dennoch kann der Wechsel von Twitch zu Kick nur einen Grund haben.

Gemeint ist das Durchführen von Casino-Streams. Dies wäre allerdings auf Twitch noch immer möglich, wenn zum Beispiel eine Spielbank mit deutscher Lizenz beworben wird. Doch die Deals sind bei Stake.com lukrativer.

Daher folgen die Influencer hier eindeutig dem Ruf des Geldes. Kick schüttet selber besser aus. Dies darf jedoch kein Argument sein, da die Streamer auf Twitch ein Vielfaches an Followers haben. Daher verdienen sie, konkrete Partnerschaften einmal außenvorgelassen, dort besser.

Fans dürfen enttäuscht sein. Andererseits sind Orangemorange und Scurrows, ebenso wie Trainwrecks und MontanaBlack frei in der Wahl ihrer Berufsausübung. Wenn sie zu Kick.com wechseln, weil sie dort besser verdienen, ist das legal.

Umgekehrt müssen sie auch mit den Konsequenzen leben. Die Fans auf Twitch könnten ihnen, weil sie dort seltener streamen, den Rücken kehren. Später belegt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder Kick.com eventuell mit einer Netzsperre - was die Reichweite dort beeinträchtigt.

Wie loyal Stake noch bezahlt, wenn die Zuschauerstunden ausbleiben sollten, dass wird die Zukunft zeigen. Eventuell ist der Wechsel jedoch eine Erfolgsgeschichte. Die Streamer können weiterhin gut verdienen und Stake.com profitiert von der Werbung. Wer bei Kick.com einschaltet, der weiß vermutlich um die Verbindung zur Glücksspiel-Szene.

Quellenangaben:

Mein-MMO - Berichtet über die Einnahmen von Trainwrecks mit Stake und gleichermaßen über die Zuschauerstunden von Scurrows und Orangemorange.

Esports.com - Erklärt die Verteilung der Einnahmen auf Twitch und Kick anhand von konkreten Zahlen.

InGame.de - Klärt über die Hintergründe von Kick auf und spricht diesbezüglich von einem "Paradies für Glücksspiel-Streamer".

Kanal von Scurrows auf Twitch - Hier hat der Streamer seinen Wechsel zu Kick angekündigt. Er verfügt dort über 184.381 Followers.

Kanal von Scurrows auf Kick - "Playing Slots an Sports-bets an Stake.com" ist in der Beschreibung zu lesen. Bislang reicht es zu 3.885 Fans.

Kanal von Orangemorange auf Twitch - Auch dieser Influencer kündigte hier seinen Wechsel zu Kick an. Er teilte dies 533.492 Followers in seinem jüngsten Video mit.

Kanal von Orangemorange auf Kick - "I LOVE MY COMMUNITY!" ist hier in der Beschreibung zu lesen. Bislang sind ihm 3.460 Fans gefolgt.

Autor: Martin Hill
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